Erstes Fernsprechnetz in Berlin, mit nur 8 Teilnehmern
Ab dem Jahr 1881 wurden die ersten Fernsprechnetze eingerichtet. Die Vermittlung erfolgte durch Handvermittlung. Zuerst nur von Männern. Schnell wurde aber klar, dass die höheren Frequenzen einer Frauenstimme bei schlechter Leitungsqualität besser zu verstehen waren als die tieferen Männerstimmen. Das 'Fräulein vom Amt' war erfunden.
12. Jan 1881: Die erste Versuchsanlage Deutschlands
startete mit 8 Teilnehmern in Berlin.
1. April 1881: Es waren bereits 48 Teilnehmer ange-schlossen, davon 9 Börsensprechstellen.
14. Juli 1881: Das erste Fernsprechbuch für Berlin erschien mit 94 Teilnehmern und mit einer beigefügten Anleitung, die den Umgang mit dem Fernsprecher erklärt. Bis zum Jahresende waren bereits 458 Teilnehmer angeschlossen. Die rasante Entwicklung des Fernsprechnetzes in Berlin zeigt die folgende Tabelle:
Jahr | Sprechstellen zum Jahresende |
1881 | 458 |
1882 | 1.069 |
1883 | 1.625 |
1884 | 2.412 |
1885 | 4.324 |
1886 | 5.507 |
1887 | 6.953 |
1888 | 9.199 |
27. Mai 1889 | 10.000 |
Kosten: Im Jahr 1881 kostete der einfache Fernsprechanschluss
(bis
zu einer Entfernung von 2 km) 200 Reichsmark.
Jeder weitere Kilometer wurde mit 50 Reichsmark berechnet, was für die damalige Zeit immense Kosten waren. Der Fernsprecher blieb zunächst ein Mittel der Wirtschaft.
Fernsprechgebühren: Es wurde mit einem Pauschtarif begonnen. Dieser deckte alle Gebühren im Orts- und Ferndienst ab. Für Gespräche in der Nachtzeit oder außerhalb der normalen Dienstzeit der Vermittlungsstellen wurden Zuschläge zu den Pauschgebühren erhoben.
Text und Bild: Bayern-online.com